Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich dazu, Inhalte für die Muster-Enzyklopädie bereitzustellen. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erhoben.
Das Deutsche Wörterbuch (DWB) ist das größte und umfangreichste Wörterbuch der deutschen Sprache mit Wortbedeutungen und Verweisen. Es wird seit dem 16. Jahrhundert zusammengestellt. Es wird auch “Der Grimm” genannt, weil es die Brüder Jacob Grimm und Wilhelm Grimm waren, die das DWB 1838 ins Leben riefen. Erst 1961, nach 123 Jahren, wurde es fertiggestellt. Insgesamt wurden 32 Bände produziert. Zeitgleich mit dem Abschluss der Arbeiten an der Erstausgabe begann die Überarbeitung.1Deutsches Wörterbuch https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_W%C3%B6rterbuch [16.12.2020] Eine elektronische Version des DWB (Der Digitale Grimm) wird seit 1998 von der Universität Trier erstellt, wurde auf CD-ROM veröffentlicht und ist seit Juni 2002 als Online-Version zugänglich.2http://dwb.uni-trier.de/de/ und http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB
Anfänge und erste Bände
Im Jahr 1838 gelang es dem Philologen Moritz Haupt und dem Verleger Karl Reimer, Jacob und Wilhelm Grimm für das Projekt eines großen neuhochdeutschen Wörterbuchs zu gewinnen. Ziel des Wörterbuchs ist es, den hochdeutschen Wortbestand in seiner Entwicklung und Verwendung von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur Gegenwart darzustellen. 3Der Überblick über die Geschichte des DWB basiert auf dem Text “Das Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm”, http://dwb.uni-trier.de/de/das-woerterbuch/das-dwb/ [16.12. 2020] Zwischen 1838 und 1847 begannen die Brüder Grimm mit dem Aufbau eines Archivs von etwa 600.000 Belegen aus Literatur und älterer Fach- und Sachliteratur für den Wortschatz von A bis Z. Als sie 1849/50 mit der Redaktion des Deutschen Wörterbuchs (DWB) begannen, schätzten sie dessen Umfang auf sechs bis sieben Bände und die Arbeitszeit auf zehn Jahre. Tatsächlich sind in mehr als hundert Jahren 16 Bände in 32 Teilbänden mit mehr als 300.000 Stichwörtern sowie ein separates Quellenverzeichnis mit rund 4.000 Quellen erschienen. Das DWD inspirierte andere historische Lexikographie-Projekte, wie das Oxford English Dictionary (OED), das von James A. Murray herausgegeben und zuerst von der Oxford University Press veröffentlicht wurde. 4https://en.wikipedia.org/wiki/Oxford_English_Dictionary [16.12.2020]
Am 1. Mai 1852 erschien der erste Faszikel [A – Allverein] zur Leipziger Frühjahrsmesse, und am 13. April 1854 der erste Band [A – Biermolke], nun im S. Hirzel Verlag als Nachfolger der Weidmannschen Buchhandlung. Wilhelm Grimm starb am 06. Dezember 1859, Jacob Grimm starb am 20. September 1863; bis zu diesem Datum sind die Stichworte: “A” bis einschließlich “Frucht” bearbeitet worden. Die Arbeit am Wörterbuch wurde u. a. von Rudolf Hildebrand und Moritz Heyne fortgesetzt. Bis 1900 konnten etwa 50% des deutschen Wortschatzes bearbeitet werden.
Fertigstellung im 20. Jahrhundert
1908 übernahm schließlich die Deutsche Kommission der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin die wissenschaftliche Leitung des Wörterbuchs. Seit 1921 wurde die Finanzierung des DWB teilweise von der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaften (später Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG) übernommen und die Bearbeitung der noch ausstehenden Bände durch die Einrichtung einer ständigen Geschäftsstelle in Berlin (1930) und in Göttingen (1947) institutionalisiert. Im Jahr 1961 erschien der letzte Band und 1971 wurde das Gesamtwerk mit der Veröffentlichung des Quellenverzeichnisses als 33. Im Jahr 1984 wurde die DWB als Taschenbuch im dtv-Verlag veröffentlicht. Seit 1965 wird eine Neuauflage der Teile A – F von der Berlin-Brandenburgischen und Göttinger Akademie der Wissenschaften herausgegeben.
Einfluss und Wirkung des DWD
“Das Fehlen einer für alle Bände grundlegenden Wörterbuchkonzeption und seine lange, von den Vorstellungen und Vorlieben der jeweiligen Bearbeiter und den jeweils aktuellen Erkenntnissen aus Sprachwissenschaft, Philologie und Geschichtswissenschaft geprägte Geschichte machen das DWB einerseits zu einem überaus heterogenen Werk, andererseits aber sind mit ihm über einhundert Jahre Institutionengeschichte verbunden, die zugleich über einhundert Jahre politischer, sprachpolitischer und lexikographischer Geschichte widerspiegeln. Dadurch wird das DWB nicht nur zu einem worthistorischen Grundlagenwerk der deutschen Sprache, sondern auch zu einem unvergleichlichen Zeugnis wissenschaftlicher Theorien, Verfahren und Methoden des 19. und 20. Jahrhunderts, dem noch immer ein reges Interesse entgegengebracht wird.” 5siehe http://dwb.uni-trier.de/de/das-woerterbuch/das-dwb/ [16.12.2020]